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Mit dem Landrover durch Namibia
Geländewagen in Dauerstress
Einen Geländewagen zu mieten, ist nicht billig. Während in
Südafrika die Preise ein wenig moderater sind, da das dortige Straßennetz
gut ausgebaut ist und das ganze Land uuml;berhaupt sehr an Amerika erinnert, ist der Norden von Namibia oft
eine extreme Härteprobe für Mensch und Material. Man kann sich wesentlich günstiger
einen normalen PKW mieten und damit eine Vielzahl schöner und interessanter
Plätze gerade im Süden erreichen. Orte wie der Fish-River Canyon, üderitz oder der Etosha Park
sind touristische Highlights, und selbst
Epupa kann man schon ohne spezielles Off-Road Equipment erreichen. Dann
hat man auch Dusch- und Waschmöglichkeiten und kann immer essen und
trinken nachkaufen, oft genug sogar in ein Restaurant gehen.
Für den, der jedoch im Gelände zelten will, wo statt Menschen
abends Hyänen und Löwen herumstreichen, wer die Plätze sucht,
zu denen kaum einmal ein Mensch vordringt, und bereit ist, dafür auf
Komfort zu verzicheten, kurz wer das echte Abenteuer will, der muß
einige Hürden überwinden. Es müssen Mitreisende gefunden
werden, damit die Geländewagen finanzierbar sind, gute
Ausstattung vom GPS bis zum Ersatzzelt ist unbedingt notwendig und neben
Kenntnissen der Orte und ihrer Gegebenheiten gehört eine Menge Erfahrung
dazu, wenn man Erlebnisse wie leere Wassertanks mitten in der Wüste
vermeiden will.
Die beiden Landrwaren uns zuverlässige Begleiter. Keine aufgedonnerten
Disko- oder Sportflitzer, mit dicken Reifen und niedrigem Schwerpunkt.
Insgesamt 12 Wochen kutschierten Hans-Jörg und Lambert insgesamt 12
000 km Off-Road,die meisten davon querfeldein, ohne das größere
Reparaturen nötig waren. Hinter der Rücksitzbank befindet sich
noch ein zweiter Sitz, auf dem einer, zur Not auch zwei Mitreisende untergebracht
werden können. Die bulligen Dieselmotoren der Defender sind wartungsarm
und ziehen auch vollbeladen die Karre aus jedem Dreck.
Manches könnte Rover ändern: die Bodenbleche von Fahrer und
Beifahrer werden sehr warm, so das man nichts dorthin stellen kann. Mit 1,80 bin ich schon etwas groß, so das
die Fensteroberkante oft schon im Weg ist. Die Schiebefenster hinten gehen gerne
fest, wenn sie verstauben. Aber die Rover haben uns sicher durchs Land gebracht, so unauffällig
und streßfrei, daß vielen gar nicht auffiehl, wie lebensfeindlich
und gefährlich die Umgebung oft sein konnte. Irgendwie hat jeder den
Autos vertraut, und dieses Vertrauen haben sie auch verdient.
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