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Ben Nevis
Der Ben Nevis ist der höchste Berg Großbritanniens. Knapp 1300 Meter scheinen dem alpengewöhnten Deutschen nicht viel, allerdings ist zu bedenken, daß der Weg ja fast auf Meereshöhe beginnt.
Zu Beginn der Tour hätten wir den Aufstieg nur sehr mühsam geschafft. Noch ein Grund mehr, daß es richtig ist, den West Highland Way in Glasgow zu beginnen.
Da fünf Tage in Fort William blieben, gingen wir einzeln oder zu zweit, um still selbst von unserer Tour und dem Land Abschied zu nehmen.
Ich wartete bis zum vorletzten Tag.
Auf dem Weg nach oben trifft man allerlei seltsame Gestalten. Britische Militärs, die ihr Ihre Kondition trainieren, die aber erwiesenermaßen mit einem Essener Highlandway Wanderer nicht konkurieren können.
Zwei Radwanderer hatten tatsächlich den Ehrgeiz, die komplette Sommertour mit ihren Mountain Bikes zu machen, inklusive des Ben Nevis. Und tatsächlich trafen sie, mehr tragend als fahrend, irgendwann auch oben ein.
Sträflich sind allerdings die Touristen, die den Berg und ihre eigene Kraft unterschätzen. Teilweise liefen einige in T-Shirt und Sandalen hinauf.
Ich habe es selbst erlebt; unvorhersehbar zieht sich der Gipfel innerhalb von Minuten mit Wolken zu. Eine drohende, dunkle Wand versperrt den Blick, in Sekunden reicht die Sicht nicht mehr weiter als fünf Meter und es wird eisig kalt. Immerhin herrscht hier oben polares Klima.
Wenn dieses Wetter so bleibt, soll man möglichst den Gipfel nicht verlassen und auf Besserung warten. Viele der Touristen haben aber weder Wetterschutz noch Erfahrung, und stolpern in Panik blind den Berg hinab. Am Ben Nevis sterben jedes Jahr etwa zehn Menschen.
Ich hatte zwar alles dabei, aber die Wolken zogen wieder fort. Und so war ich einer der wenigen, die die grandiose Aussicht von der ehemaligen Sternwarte aus frei genießen konnten.
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